Jahresrückblick 2021
Tasso Hanke am 18. Dezember 2021
Nachdem das Sportjahr 2020 nur mit viel Mühe einige Höhepunkte in der Leichtathletikszene bereithielt, war man gespannt was das Sportjahr 2021 bringen wird.
Und auch hier passierte bis Mitte März nicht wirklich etwas. Dann gab es wenigstens für die Individualsportarten eine Möglichkeit, mit kleinen Gruppen und Kontaktnachverfolgung wieder in das Training einzusteigen. Nach knapp 6 Monaten Nichtstun, waren die Trainer vor allem gespannt, wie ihre Schützlinge diesen Lockdown und die trainingsfreie Zeit überstanden haben.
Auch für viele Eltern ging eine sehr anstrengende Zeit nun endlich zu Ende. So nach und nach kamen dann unsere Kids doch wieder zum Training. Einige hatten ihre freie Zeit doch recht gut genutzt, bei Anderen hatte man das Gefühl, dass es doch nur den Laptop für Homeschooling und das Smartphone zum Spielen gab.
Am Anfang gab es nun den einen oder anderen Muskelkater und der Schweiß floss in Strömen, waren unsere Sportler den regelmäßigen Trainingsbetrieb doch gar nicht mehr gewohnt. Für Einige stand nach so langer Pause auch fest, dass der Sport wohl für die nächste Zeit nicht mehr zu Ihren Hobbys gehören wird. Sehr schade!
Die ganz großen Auswirkungen auf den Spitzensport in Deutschland werden sich allerdings erst in einigen Jahren zeigen, so werden dann etliche Jahrgänge komplett fehlen.
Aber das Jahr 2021 hielt auch einige sportliche Höhepunkte im Kalender fest. Auf Stadtebene fanden fast alle Meisterschaften statt, nicht zuletzt am 3.10. auch die Lipsiade-Wettkämpfe.
Den Anfang bei den Wettkämpfen machten unsere Jugendlichen und Erwachsenen. So war Nadine Stricker unsere Teilnehmerin bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Mit neuer PB über 1500m konnte sich Nadine für diese Meisterschaften qualifizieren. Auch im Verlaufe der weiteren Saison schlugen mit neuer PB über 800m und zwei 1. Plätze bei den Mitteldeutschen Meisterschaften, glänzende Ergebnisse zu Buche. Schon jetzt befindet sich Nadine wieder im Aufbau zur nächsten Saison. Ein kleiner Wermutstropfen waren jedoch die Trainingsbedingungen. Wo andere Sportler die Unterstützung ihrer Landesverbände erhalten und in zig Trainingslager fahren, steht für Sportler ohne Kaderstatus hier oftmals nur das Training in den heimischen Gefilden an, und das frustriert natürlich speziell in der jetzigen Zeit sehr.
Für unseren Deutschen Meister des Jahres 2020, Rocco Martin, lief es auch sehr gut. Nach guten Trainingsleistungen im April, war man gespannt, was die Saison bringen wird. Doch pünktlich eine Woche vor dem Saisoneinstieg erwischte es Rocco mit einem gesundheitlichen Problem sehr unglücklich. Nun standen viele Fragezeichen für die weitere Saison, sollten doch einige Leistungsnachweise erbracht werden, um den Zugang zur Sportfördergruppe zu erhalten. Der Heilungsprozess verlief glücklicherweise sehr gut und so konnten wir nach 3 ½ Wochen wieder mit leichtem Training beginnen. Auch diese Anpassung verlief viel schneller, als gedacht. Deshalb konnten die Intensitäten und Umfänge sehr schnell wieder auf sein Niveau gesteigert werden. Schon beim Saisoneinstieg am 18.6. in Regensburg kam er nahe an seine Bestleistung aus 2020 heran. Zu den DM U23, nur eine Woche später, machte sich der Trainingsausfall nun doch noch etwas bemerkbar. Er war über sein Ergebnis im HF nicht sehr glücklich. Doch seine Zeit sollte noch kommen...
Schon bei den nächsten Wettkämpfen war zu sehen, wohin die Post geht. So lief er am 7.7. in Pfungstadt mit 1:49,28m erstmals unter der 1:50 min über 800m.
Zu den MDM in Sömmerda pulverisierte Rocco dann seine 400m Bestleistung auf 47,85 sec. Damit konnte er auch beim Bundestrainer punkten. Einer Aufnahme in die Polizei-Sportfördergruppe Sachsen stand nun nichts mehr entgegen.
Bei unseren Jugendlichen konnten mit Piet Enzmann und Felix Gläser zwei junge Sportler in der Hansestadt Rostock bei den DJM U18/U20 an den Start gehen. Für Felix war es eine Premiere. Hatte er unmittelbar vor den Meisterschaften seine PB im Stabhochsprung auf 4,30m gesteigert, so wollte er noch einmal zum Jahreshöhepunkt nachlegen. Aber schon beim Einspringen merkten er und seine Trainerin, dass die vorhandenen Stäbe zu weich waren, um mit der Sprache der „Stabis“ zu sprechen. Schnell war Hilfe da. Unsere Potsdamer Freunde konnten uns mit einem entsprechenden Stab aushelfen. Am Ende verfehlte Felix das Podest der besten Acht nur um eine Platzierung. Neben seiner Bestleistung bedeutet seine Leistungssteigerung im nächsten Jahr auch den Landeskader des LVS.
Bei Piet waren es nun schon die 5. Einzelmeisterschaften in seiner noch jungen Sportlerzeit. Nachdem er 2020 den Endlauf nur knapp verpasst hatte, wollte er es diesmal wissen. Aber im taktischen Rennen fehlte ihm auch diesmal das entsprechende Glück. Somit musste er zuschauen, wie sich langsamere Sportler über eine bessere Platzierung in den Vorläufen das Ticket für das Finale am Sonntag sichern konnten.
Nach Abschluss der Saison stand aber auch für Piet eine neue gute PB von 1.54,63 min über 800m.
Auf Grund der aktuellen Corona-Situation wird es aber vielleicht doch für eine Kaderberufung für 2022 reichen.
Bei unseren U16ern war es vor allem Louis Schuster, der trotz aller Einschränkungen im Jahre 2021 eine erstaunliche Entwicklung vollzogen hat. So pulverisierte er unter anderem seine Bestleistungen über 80m Hürden und im 100m Sprint. Dort gehört er im abgelaufenen Jahr zu den Besten seiner AK in Deutschland. Diese gute Entwicklung konnte Louis dann auch noch einmal beim Deutschen Block-MK mit Platz 10 im Sprint/Sprung bestätigen. Gleichzeitig errang er in Halberstadt bei den MDM der U16 seinen ersten Titel. Herzlichen Glückwunsch!
Aber auch sonst konnten einige Sportler/innen der U16 weitere Leistungsentwicklungen nachweisen. Hier seien stellvertretend Cleo Köhler und Richard Löser genannt.
In den Jahrgängen der U14 war vor allem die Erfüllung der E-Kadernorm für unseren Verein ein sehr wichtiges Kriterium, da hiervon der weitere Verbleib als Talentstützpunkt Leichtathletik abhängt.
Mit 4 Mannschaften waren wir bei den Team-Meisterschaften sehr präsent und konnten mit insgesamt 4-mal Edelmetall aus Thum abreisen. Wichtige Leistungsträger waren hier vor allem unsere Kaderathleten für 2022. Mit Isabell Schaller, Fabian Schmidt, John Rose, Erik Fritzsche und Florian Kurt hatten wir fleißige Punktesammler in den eigenen Reihen. Auch hier allen genannten unseren herzlichen Glückwunsch.
Leider konnten unsere jungen Sportler der U12 in diesem Jahr dort noch nicht anknüpfen.
Dass die Gohliser Leichtathletik noch immer einen gewichtigen Namen hat, konnte man bei den Team-Meisterschaften auch bei den Erwachsenen-Teams sehen. So konnten wir wieder einmal eine Männer- und Frauenmannschaft stellen. Und hier waren so klangvolle Namen wie Emma Stähr, Nadine Stricker, Daya Södje, Lilly Empl oder Michelle Rädler am Start. Unterstützt wurden sie von den Sportlerinnen der STG vom SV Lindenau.
Bei den Jungs gaben mit Rocco Martin (startete u.a. auch im Speerwerfen), Piet Enzmann, Benjamin Carow, Vincent Benedix sowie die Jungs vom SV Lindenau, um Fabian Möritz, ihre Visitenkarte ab. Mit zwei tollen Siegerpokalen ging es dann aus dem Erzgebirge zurück nach Leipzig.
Neben diesen tollen Ergebnissen, sollen hier auch die Kids der U10 erwähnt sein. Dort verteilen sich teilweise bis zu 50 Kinder auf zwei Gruppen. Zum Glück konnten hier nun weitere Trainer gefunden werden.
Nach einigen Abgängen 2020 und berufsbedingten Veränderungen konnte unser Trainerteam neu formiert werden. Neben Catrin Kullmann, Reiner Gainitz und Kilian Prox, verstärken jetzt auch noch weitere junge Trainer, wie Julia Tschernikl und Niklas Hambrecht, unser Team. Es macht uns schon sehr stolz, mit so viel Kompetenz ausgestattet zu sein. In der aktuellen Situation mit Corona ist es Glück, ein solches Team an seiner Seite zu wissen.
Leider gab es aber auch 2021 einen Wermutstropfen. So musste unser Schüler-Hallensportfest in der Arena Leipzig im Februar pandemiebedingt abgesagt werden. Und auch für 2022 stehen die Vorzeichen nicht sehr gut. Auf Grund der aktuellen Sächsischen-Corona-Notverordnung müssen gerade wieder viele Einschränkungen bedacht werden, die eine Durchführung sehr fraglich machen.
An dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich bei allen Unterstützern, Förderern, Trainern und Übungsleitern, Kampfrichtern und Helfern sowie unseren Vereinsmitgliedern für die anhaltende jahrelange Unterstützung bedanken. Speziell im letzten Jahr haben uns trotz der Trainingseinschränkungen sehr Viele die Treue gehalten und ihre Verbundenheit zum Verein und zur Sportart Leichtathletik gezeigt.
In diesem Sinne wünsche ich Allen eine schöne und sorgenfreie Weihnachtszeit, verbunden mit den besten Wünschen für das neue Jahr 2022, in der Hoffnung, dass wir uns dann bald wiedersehen.
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